Schramberger Feuerwehrgerätehäuser in schlechtem Zustand

Neubau auf dem Schweizer-Parkplatz? / 22 Millionen Euro wären für Neubauten erforderlich

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Alle Schramberger Feuerwehrgerätehäuser bis auf das in Sulgen befinden sich in schlechtem Zustand. Das geht aus dem Feuerwehrbedarfsplan hervor, den die Gremien bereits beraten haben. Nun hat die Stadtverwaltung im Detail aufgelistet, wie die Lage ist.

Schramberg. Nach den Unfallverhütungsvorschriften ist die Stadt „für die sichere Gestaltung der baulichen und technischen Einrichtungen sowie die gesundheitsgerechten Bedingungen für die Feuerwehrangehörigen verantwortlich“, heißt es in der Vorlage. Dazu müsste man sowohl beim Neu- und Umbau von Feuerwehrhäusern als auch bei deren Betrieb die erforderlichen baulichen, technischen und organisatorischen Maßnahmen treffen.

Die Matrix zeigt, wo es „brennt“. Grafik: Stadt


Unfallverhütung liegt im Argen

Im Auftrag der Stadt haben vor einem Jahr ein Fachmann für Arbeitssicherheit und ein Präventionsexperte die Feuerwehrgerätehäuser unter die Lupe genommen und die gravierenden Mängel festgestellt. So fehlt meist eine erforderliche „Schwarz-Weiß-Trennung“, das heißt die Einsatzkleidung und die privaten Kleider sind zusammen in einem Spind. Eventuelle Kontaminationen können an die privaten Kleider und so „mit nach Hause“ gelangen.

Spinde in der Talstadt…

…und in Tennenbronn. Fotos: Stadt

In der Talstadt sind der Alarmweg und die Umkleideräume viel zu eng. Die Duschen lägen im Keller und würden die Feuerwehrleute nicht nutzen. Außerdem seien viel zu wenige Parkplätze vorhanden. Auch in Tennenbronn und Waldmössingen haben die Fachleute die zu geringe Zahl von Parkplätzen moniert.


Bemängelt haben die Sicherheitsfachleute aber auch, dass manche technischen Geräte nicht regelmäßig geprüft worden seien. Brandmeldeeinrichtungen fehlten oder Gefahrstoffe seien nicht sachgerecht gelagert. Sie kritisierten aber auch, dass Kaffeemaschinen in Aufenthaltsräumen nicht auf feuerfesten Unterlagen standen.

Dusche in Waldmössingen. Foto: Stadt

22 Millionen Euro für Investitionen wären nötig

Um die möglichen Kosten für Neu- und Umbauten der Feuerwehrgerätehäuser zu ermitteln, hat die Verwaltung Pläne aus dem Jahr 2021 auf heutige Preise hochrechnen lassen.

Neubau auf dem Schweizer-Parkplatz?

In verschiedenen Varianten käme man bei einem Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Schramberg an der Weihergasse auf etwa 12 Millionen Euro. Dieser Plan würde die Feuerwehr auf dem bisherigen Schweizer-Parkplatz zwischen Berneckschule und Weihergasse vorsehen.


Hier auf dem Schweizerparkplatz wäre ein Neubau der Talstadtfeuerwehr denkbar. Grafik: Stadt.
In der 3-D-Grafik ist dargestellt, wie das Gebäude auf dem ehemaligen Postgaragengelände aussehen könnte. Grafik: Stadt

In Waldmössingen wären gut vier Millionen fällig. Heiligenbronn würde weitere gut zwei Millionen kosten. Es gäbe auch eine Variante „auf der grünen Wiese“ zwischen Waldmössingen und Heiligenbronn, die günstiger wäre, von der Feuerwehr aber abgelehnt wird.
In Tennenbronn rechnet die Verwaltung mit drei Millionen Euro. Hinzu kämen jeweils noch mehrere 100.000 Euro für die Ausstattung.

Auch am Tennenbronner Feuerwehgerätehaus fehlen Parkplätze. Foto: him

Die Ortschaftsräte von Waldmössingen und Tennenbronn haben bereits über die Vorlage diskutiert. Am 20. März wird der Ausschuss für Umwelt und Technik beraten. Beschlüsse sollen zunächst keine getroffen werden, sondern im Rahmen der Haushaltsberatungen erfolgen.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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